Was bedeutet Food Defense?
Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA wurde vom „Food Safety and Inspection Service der USDA“ „Food Defense“ als „Schutz der Lebensmittel vor absichtlicher Verfälschung (Manipulation) mit biologischen, chemischen, physikalischen oder radiologischen Subtanzen“, definiert. Dieser Begriff um fasst auch Termini wie „Bioterrorismus“ und „Terrorismusbekämpfung“* (*FDA FOOD DEFENSE Acronymus, Abbreviations and Definition).
In der Praxis bedeutet Food Defense, dass die an der Supply Chain beteiligen Stakeholder die kritischen Bereiche identifizieren und ein geschlossenes Schutzkonzept erarbeiten. Um Lebensmittel vor einer Kontamination, Manipulation oder Sabotage zu schützen, ist es tägliche Praxis Transportbehälter, bzw. Türen, Domdeckel, Verschraubungen, Abdeckungen, Ablaufventile, etc., mit Plomben zu sichern.
Plomben verhindern zwar keine absichtliche Kontamination, Sabotage oder Manipulation, aber sie können sie sichtbar machen. Ein Domdeckel oder eine Verschraubung ließe sich nur dann durch Dritte öffnen, wenn die Plombe vorher zerstört und entfernt werden würde. Eine Beschädigung oder sogar der Austausch einer Plombe könnte bei der Prüfung auf Unversehrtheit und dem Vergleich der Plomben-IDs mit den Begleitpapieren entdeckt werden.
Die Praxis zeigt das Plomben oftmals nicht korrekt angebracht werden, so dass Öffnungen ganz oder teilweise geöffnet werden können. Auch stimmt die Anzahl der Plomben nicht immer mit der Anzahl der zu sichernden Positionen überein, oder die technischen Sicherungen (Ösen Riegel) sind ungeeignet.
Ein weiteres Risiko liegt in der fehlerhaften Übertragung der Plomben-IDs, zwischen dem, der die Plomben anbringt und dem, der die Plomben prüft. Zu beobachten ist auch, dass Plomben zum Beispiel nicht von der Reinigungsstation oder der Beladestelle angebracht werden, sondern vom LKW-Fahrer. In Reinigungsstationen verlangt der Fahrer eine bestimmte Anzahl an Plomben, ohne dass die Reinigungsstation prüfen kann, ob die Anzahl korrekt ist, oder ob sich der Fahrer einige Ersatzplomben als Reserve ins Führerhaus legt.